
Unser traditioneller Weihnachtstisch, aus gegebenem Anlass (… reihum gezückte Gabeln) schnell fotografiert.
Seit wir denken können, gibt es bei uns am 24. Dezember vor der Bescherung Bratwürstl, G’selchtes, Sauerkraut und Störibrot. Das war schon bei den Großeltern so und soll auch nicht geändert werden: Wir lieben diese Tradition! Und frisch geriebenen Kren. Und Senf. (Und den kleinen Schnaps danach.)
Das Störibrot gehört zum alten oberösterreichischen Volksbrauchtum. Früher wurde es dieses Halbweiße nur zur Weihnachtszeit gebacken, mittlerweile bieten es einige Bäckereien das ganze Jahr an – und bemühen sich dafür rund um den Heiligen Abend ganz besonders.
Den vegetarischen Menschen in unserer Familie zuliebe wurden schon vor etlichen Jahren Tofu-Bratwürstl in das Menü aufgenommen. Das ging und geht ohne jegliche Diskussion. So soll es sein. Frohe Weihnachten!
Ein paar Tipps zu Sauerkraut, Kren und Selchfleisch:
Damit es milder wird, das (rohe) Sauerkraut gut ausdrücken, Kümmel und etwas Öl (zB Maiskeimöl) beigeben, mit kaltem Wasser und Weißwein bedecken (Verhältnis Wasser/Weißwein etwa 4/5 Wasser, 1/5 Weißwein). Für besondere Feinspitze: statt Weißwein Sekt nehmen. Je nach Menge 20 bis 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
Für das G’selchte einfach einen Selchroller oder ein Stück Bauernselchfleisch mit kaltem Wasser zustellen und – je nach Größe – ca. eine Stunde kochen.
Tipp: Die Krenwurzen am Vortag in Wasser legen. Erst kurz vor dem Essen dann soviel von der Wurzen putzen, wie man verwenden möchte – und mit einem Reibeisen reiben („reißen“), dabei die Krenstange ziemlich senkrecht zur Reibefläche halten (so franst die Stange weniger aus). Den Rest der Krenzwurzen in einem Glas Wasser im Kühlschrank aufbewahren. Wichtig: Das Wasser täglich wechseln – sonst entwickelt sich sehr schnell ein unangenehmer Geruch.